Polyneuropathie

Beschreibung, Typen und Ursachen

Neuropathien sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Wenn nicht nur ein Nerv, sondern mehrere Nervenstrukturen geschädigt sind, spricht man von einer Polyneuropathie.
Durch die geschädigten Nervenbahnen kommt es zu einer gestörten Reizweiterleitung.

Polyneuropathie sind meist erworben, können aber auch erblich bedingt auftreten.
Meistens liegen Stoffwechselerkrankungen zu Grunde, welche die Polyneuropathie auslösen. Insgesamt gibt es über 2000 Auslöser von Polyneuropathien. Die häufigste ist hierbei Diabetes Mellitus und Alkoholmissbrauch. Weitere häufigere Ursachen sind: Schilddrüsenerkrankungen, Lebererkrankungen, bestimmte Medikamente, Nierenerkrankungen, Krebserkrankungen und Vitamin B12 Mangel.
Auch Infektionserkrankungen können eine Polyneuropathie auslösen.

Symptome und Diagnostik

Die Symptome sind abhängig davon, welche Nerven betroffen sind.

Sensorische Symptome (Schädigung der Nerven, welche Reizempfindung steuern):

  • Missempfindungen wie Kribbeln, „Ameisenlaufen“ oder Nadelstechen
  • Jucken, Taubheitsgefühle
  • glühend-brennende Schmerzen
  • Gefühl der Enge, unangenehmes Druckgefühl oder das Gefühl, wie auf Watte zu gehen
  • vermindertes oder kein Temperaturempfinden
  • unsicherer Gang, insbesondere bei Dunkelheit
  • schmerzlose Wunden

Motorische Symptome (Nerven, welche für Bewegung zuständig sind):

  • Muskelschwäche und -schmerzen
  • Muskelzucken und -krämpfe

Vegetative Symptome (Koordination automatischer Körperfunktionen, wie Verdauung und Atmung)

  • Schwindel
  • Blasenschwäche
  • Verdauungsprobleme
  • Verstärktes Schwitzen

 

Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch und einer körperlichen Untersuchung wird die Diagnose mittels apparativer Diagnostik gestellt. Hierbei wird eine Elektroneurografie (Messung der Nervenleitung), eine Elektromyografie (Analyse der Muskelaktivität) und eine Liquor (Nervenwasser) Untersuchung durchgeführt. Je nach Patienten können verschiedene bildgebende Verfahren (MRT, Ultraschall) zum Einsatz kommen.

Wir sind immer in enger Zusammenarbeit mit Neurologischen Zentren unserer Region.

Behandlung

Im Vordergrund der Behandlung steht die Therapie der Grundursache. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind z.B. die medikamentöse Schmerztherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Akkupunktur und Elektrotherapie.