Afterriss (Analfissur)
Beschreibung, Typen und Ursachen
Die Analfissur ist eine der häufigsten Erkrankungen im Enddarmbereich und tritt als eine geschwürartige Veränderung im Bereich des Aftereinganges auf und ähnelt einem Längsriss in der Haut. Bemerkbar macht sich der Afterriss durch stärkere Schmerzen und leichte Blutungen, kann aber in den meisten Fällen durch Salben geheilt werden. In Fällen mit anhaltenden Beschwerden sollte narbig verändertes Gewebe durch eine Operation entfernt werden.
Genaue Ursachen sind nicht eindeutig zu nennen, unter anderem sollen eine harte Stuhlkonsistenz, ein Hämorrhoidalleiden oder auch anhaltender Durchfall die Erkrankung auslösen. Stress und lokale Durchblutungsstörungen spielen dabei auch eine große Rolle. In den seltensten Fällen können Analfissuren auch bei Kindern auftreten.
Akute Analfissur:
Diese Form der Analfissur heilt meistens auch ohne Operation. Es wird eine diätetische Stuhlregulierung zur Erzielung eines weichen Stuhlganges unter Zuhilfenahme von milden Abführmitteln verordnet. Des Weiteren ist die Schmerztherapie ein wichtiger Teil der Behandlung. Durch entsprechende Salben und Tabletten oder Tropfen werden die Schmerzen gestillt.
Chronische Analfissur:
Beschwerden die länger als sechs Wochen anhalten werden als chronische Analfissur bezeichnet. Bei längerem Bestehen wird diese durch tiefer gehende Entzündungen mit Fistelbildung im Schließmuskel zu einem komplizierten Fall.
Symptome und Diagnostik
Typische Beschwerden:
- Schmerzen beim Stuhlgang
- zeitweilige Blutauflagerungen auf dem Stuhl
- Schmerzen können sehr ausgeprägt sein.
Das Fortbestehen der Beschwerden rührt in den meisten Fällen aus einem Kreislauf:
Durch die Schmerzen die beim Einriss der Schleimhaut entstehen kommt es zur Verkrampfung des Schließmuskels. Die daraus folgende erhöhte Schließmuskelspannung führt zur Drosselung der zuführenden Blutgefäße. Dies führt zu einer verzögerten Wundheilung oder eventueller Infektion der Rissstelle. Es besteht auch die Möglichkeit der Bildung eines Abszesses oder eine Fistel. Die daraufhin auftretenden Schmerzen lassen den Kreislauf wieder von vorne beginnen und es entsteht eine chronische Analfissur.
Behandlung
Die Behandlung der chronischen Analfissur erfolgt operativ. Während der Operation wird das Geschwür in Narkose entfernt und der innere Schließmuskel bleibt erhalten. Beim Vorliegen einer Fistel kann es zu einer Spaltung von oberflächlichen Schließmuskelanteilen kommen. Nach der Operation wird die saubere Wunde mithilfe von regelmäßigen Sitzbädern und Stuhl regulierenden Maßnahmen bis zur Abheilung behandelt.
Prophylaxe: Um eine erneute Analfissur zu vermeiden sollte eine ausreichende Stuhlgangsregulation mit weicher Stuhlkonsitenz und großzügige Schmerztherapie geachtet werden.