Herzrhythmusstörungen

Beschreibung, Typen und Ursachen

Im Normalfall schlägt das Herz in Ruhe 60–70-mal pro Minute. Damit das Herz kontrahieren (sich zusammenziehen) kann bekommen die Herzmuskelzellen elektrische Impulse. Wenn es bei diese Reizübertragung zu einer sog. „Erregungsleitungsstörung“ kommt, können Herzrhythmusstörungen entstehen.

Die Ursachen sind zumeist Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Herzinfarkte, Herzklappenerkrankungen oder eine Herzinsuffizienz. Auch eine Störung des Hormonhaushaltes kann ein möglicher Auslöser sein.

Risikofaktoren sind Alkoholkonsum, ein Übermaß an Koffein, Drogenkonsum oder bestimmte Medikamente. Nicht zuträglich sind ebenfalls Stress, Nervosität oder Angst.

Herzrhythmusstörungen können in jedem Alter auftreten.

Man unterscheidet in verschiedene Formen. Dazu zählen z.B. die Bradykardie (zu langsamer Herzschlag), eine Tachykardie (zu schneller Herzschlag), Extrasystolen (spürbar als „Herzstolpern“ oder „Aussetzer“), Vorhofflimmern (unregelmäßiger Herzschlag) oder ein Kammerflimmern (betrifft die unteren Herzkammern, unregelmäßiger Herzschlag, kann unbehandelt lebensbedrohlich sein).

Symptome und Diagnostik

Eine Herzrhythmusstörung verursacht nicht immer Symptome und ist nicht immer behandlungsbedürftig.

Je nach Form kommt es zu unterschiedlichen Symptomen.

Bradykardie

  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Schweißausbrüche
  • Sehstörungen

Tachykardie

  • Herzpochen oder Herzrasen
  • Unruhe
  • Nervosität
  • manchmal Angst sowie Schwindel
  • Kurzatmigkeit
  • Brustschmerz.

Vorhofflimmern kann symptomlos verlaufen. Wenn sich Symptome bemerkbar machen, sind es häufig:

  • Atemnot
  • beschleunigter Puls
  • Schwindel
  • verminderte Belastbarkeit

Kammerflimmern stellt einen Notfall dar! Die Patienten werden innerhalb weniger Sekunden bewusstlos. Ohne Behandlung kommt es zu irreversiblen Schäden des Gehirns bis hin zum Tod.

Behandlung

Nicht alle Herzrhythmusstörungen sind behandlungsbedürftig. Je nach Art und Ursache sind verschiedene Maßnahmen möglich.

Dazu gehören das Einsetzen eines Herzschrittmachers, Defibrillation (Elektroschockbehandlung zur Behandlung von Kammerflimmern), Kardioversion (Elektroschockbehandlung, geringerer Schock als Defibrillation) und die Katheterablation (Entfernung des Gewebes, welches für die abnormale Herzerregung verantwortlich ist).

Des Weiteren ist es möglich medikamentös zu behandeln, z.B. über die Gabe von Betablockern oder Rhythmusmedikamenten (Antiarrhythmika).